Alexander von Humboldt-Ensemble               

 

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Bach Konzert des Humboldt-Ensembles 
bei MÉLOLAS


Wie der einmal bewies sie Konzertreihe „Melolas – Kammermusik mit Meeresrauschen“, dass es sich dabei um ein hochkarätiges Kulturprogramm handelt. Das Humboldt-Ensemble, bestehend aus den beiden Initiatoren Martina Warecka und Mark Peters, sowie Vincent Bru i Soler am Cembalo, spielten Werke von Johannes Sebastian Bach. Das ausverkaufte Castillo San Felipe belegte eindrucksvoll den Hunger der Menschen nach klassischer Kultur. „Es ist schön zu sehen, dass Bach noch immer in der Lage ist, Konzertsäle zu füllen“, freute sich Mark Peters in der Eröffnungsrede. Im ersten Part des Konzerts standen die zweistimmigen Inventionen auf dem Programm. Eine Interpretation, die vom Humboldt-Ensemble gelungen an ihr Trio angepasst wurde. Mal klang die Leichtigkeit des Seins, mal nachdenkliche Stimmungen,  mal Nachdenkliches und mal Fröhliches durch den Raum. Danach lauschte das Publikum begeistert der Sónate für Viola und Cembalo.

In der kurzen Pause konnte man vor dem Castillo das romantische Ambiente und das Meeresrauschen genießen.

Der zweite Part begann mit der Suite Nummer IV für Violoncello, die Mark Peters meisterlich interpretierte. Mit Bravorufen und Applaus feierte das Publikum den gebotenen Musikgenuss. Den krönenden Abschluss intonierte das Humboldt-Trio dann wieder gemeinsam mit der Violin Sonate BWV 1021. Mit Standing Ovations forderten die begeisterten Konzertbesucher Zugaben ein.

Der gelungene Konzertabend ging mit einem Glas Wein der Bodega Penitente unter tinerfenischem Nachthimmel perfekt zu Ende.

Freunde der klassischen Musik können sich gleich das nächste Highlight – den Liederabende des Tenors Carlos Javier Méndez Suárez vormerken. Er singt am 25. November um 20.30 Uhr, anlässlich des 150. Geburtstags von Isaac Albéniz, temperamentvolle Lieder voller spanischer Leidenschaft.

Sabine Virgin vom "Kanaren Express" am 19.11.2010

 




Am 3. April im Castillo San Felipe, Puerto de La Cruz

  „Alexander von Humboldt Ensemble“ mit J.S. Bach-Programm: Violinsonaten und Kantaten-Arien für Sopran

  Mit einem Konzert des „Alexander von Humboldt Ensemble“ auf Teneriffa endet am 3. April das diesjährige Barocke Musikfestival in Puerto de la Cruz. Um 20.30 Uhr  beginnt an dem Tag ein Programm im Castillo San Felipe, das die Herzen aller Bach-Fans höher schlagen lassen wird: Die vielleicht schönsten Arien für Sopran und  Soloinstrumente aus dem Kosmos des Bach’schen Kantatenwerks sind zu erleben sowie einige seiner Violinsonaten.

  Es ist eine besondere Tragik um das Bach-Kantatenwerk in heutiger Zeit. Angebunden an die Liturgie des evangelisch-lutherischen Kirchenjahrs, bilden die mehr als 200  erhaltenen Kantaten den Corpus des Bach’schen Gesamtwerks. In unseren gottfernen Tagen erlebt man deshalb aber kaum noch Aufführungen. Ausnahmen bilden lediglich die der Passionen und das Weihnachtsoratorium, letzteres den Klassikliebhabern zum „Fest“ gehörig wie der Braten. Bach bezeichnete seine Kirchenkantaten als den „Endzweck“ seiner Bemühungen. Da sie aber -  im Gegensatz zu seinem „zeitlosen“ Instrumentalwerk - um ihrer einstigen Aktualität willen ihrer Zeit verhaftet blieben, ist die musikalische Öffentlichkeit in unserer heutigen säkularisierten Gesellschaft kaum mehr an ihnen interessiert. Diese Bach-Kantaten sind das umfassendste Zeugnis allerhöchster Kunst, christlichen Glaubens und abendländischer Kulturgeschichte. Unsere Gesellschaftsentwicklung aber treibt selbstvergessen in eine andere Richtung. Es gibt zwar ausreichend Gesamteinspielungen der Bach-Kantaten auf Tonträgern. Dies aber ist bloß Konserve, kann  authentisches Erleben nie ersetzen.

  Umso verdienstvoller nun das Bemühen des 2008 gegründeten „Alexander von Humboldt Ensemble“, sich im Rahmen des  Barock-Festivals auf Teneriffa auch der Bachkantaten anzunehmen. Generell hat  das Ensemble sich die Pflege der Barockmusik in historischer Aufführungspraxis zur Aufgabe gemacht. Gespielt wird auf barocken Instrumenten unter Anwendung historischer Spielweisen. Der Kern des Ensembles sind Martina Warecka, Barockgeigerin aus Wien, und der Gründer des Ensembles, Mark Peters, Barockcellist und Dirigent aus Teneriffa. Ergänzt wird das Ensemble durch auf den Kanaren lebende junge Musiker und erfahrene Barockmusiker, auch aus Spanien. Martina Warecka ist auch Mitglied im derzeit zur Weltspitze zählenden „Balthasar Neumann“- Ensemble unter der Leitung von Thomas Hengelbrock. Sie spielt auf einem Instrument des Geigenbauers Andre Castaneri, Paris, 1738.

  Ein erstes Highlight des Konzerts wird die Arie „Ich traue seiner Gnaden“ aus der Kantate BWV 97 „In allen meinen Taten“ sein, ursprünglich zwar geschrieben für Tenor, jedoch ebenso gut zu gestalten von einem Sopran. Die Arie zählt zu den herrlichsten Eingebungen Bachs für Solostimme und Solovioline. Ganz offensichtlich hat Bach hier einen auf virtuose Effekte angelegten Violin-solo-Part, geschrieben, so dass wir eine bestimmte Absicht dahinter vermuten möchten. Sei es, dass er einem Spieler die Möglichkeit zu virtuoser Betätigung bieten wollte, oder der Anlass der Kantatenaufführung diese Satzweise aus irgendeinem Grund nahe legte. Im Konzert am 3. April spielt Martina Warecka die Solovioline.

Es folgen die Sopran-Arien „Ich bin vergnügt in meinem Leiden“ aus der Kantate BWV 58,  „Bete, bete“ aus der Kantate BWV 115, und „Jesus soll mein erstes Wort“ aus der Kantate BWV 171. Sopranistin der vier Arien dieses Konzerts ist Isabel Álvarez. Weitere Solisten sind Mark Peters, Barockcello, Vicent Bru, Cembalo, und Carlos Oramas, Theorbe (ein Musikinstrument, das als Zupfinstrument zur Familie der Lauteninstrumente gehörig ist).
Ergänzt wird das Konzertprogramm mit den Sonaten für Violine und Cembalo BWV 1021, BWV 1023, und der Sonate für Viola da Gamba BWV 1028, letztere in einer Fassung für Cello und Cembalo.

 

                                                                                                                                            Hans Rueda